Klimaschutz

Kommunale Wärmeplanung:  Rückblick auf die Auftaktveranstaltungen


Erfolgreicher Auftakt zur kommunalen Wärmeplanung in der Verbandsgemeinde Lingenfeld.

Mit drei gut besuchten Auftaktveranstaltungen ist die kommunale Wärmeplanung der Verbandsgemeinde Lingenfeld erfolgreich gestartet. Die erste Veranstaltung fand am 20.08.2025 im Sängerheim Lustadt statt. Rund 35 Bürgerinnen und Bürger aus Lustadt, Freisbach und Weingarten nutzten die Gelegenheit, sich über das Projekt zu informieren. Am 25.08.2025 folgte die Veranstaltung in der Goldberghalle Lingenfeld, zu der etwa 70 Interessierte aus Lingenfeld und Westheim kamen. Den Abschluss bildete die Informationsveranstaltung am 28.08.2025 im Bürgerhaus Schwegenheim, an der nochmals rund 50 Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. 

Vorstellung der kommunalen Wärmeplanung für die Verbandsgemeinde Lingenfeld.

Nach der Begrüßung durch den Beigeordneten Christian Cherie, der die Veranstaltungen moderierte, stellte das beauftragte Ingenieurbüro Muth Engineering die Vorgehensweise und die geplanten Arbeitsschritte der kommunalen Wärmeplanung vor. Projektleiter Thomas Wagner erläuterte dabei die Inhalte und Ergebnissen der Wärmeplanung sowie den Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und gab einen kompakten Überblick über die wichtigsten Vorgaben. 

Zukunftsfähiges Heizen und Bürgerbeteiligung.

Besonderes Interesse fanden die praxisnahen Informationen zu klimafreundlichen und zukunftssicheren Heizsystemen. Vorgestellt wurden unter anderem mögliche Wärmequellen für Wärmepumpen, ein Vollkostenvergleich verschiedener Heizungsarten sowie Fördermöglichkeiten für Heizungstausch und Sanierungsmaßnahmen. Positiv hervorzuheben sind neben der hohen Beteiligung mit insgesamt über 150 Bürgerinnen und Bürgern die vielen konstruktiven Fragen, die eine lebhafte und fachliche Diskussion ermöglichten. Dies zeigte deutlich, dass das Thema nachhaltige Wärmeversorgung vielen Menschen am Herzen liegt. Die kommunale Wärmeplanung soll nun gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Schritt für Schritt weiterentwickelt werden, um langfristig eine klimafreundliche und verlässliche Wärmeversorgung sicherzustellen.


❓ Fragen & Antworten zur Auftaktveranstaltung Kommunale Wärmeplanung:

  • Was ist die kommunale Wärmeplanung?

    Die kommunale Wärmeplanung (KWP) ist ein strategisches Instrument, mit dem Städte und Gemeinden ihren Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 planen. Sie analysiert den aktuellen Wärmebedarf, prüft Potenziale (z. B. Wärmenetze, erneuerbare Energien) und entwickelt Szenarien für eine nachhaltige Wärmeversorgung

  • Welche Daten fließen in die Wärmeplanung ein?

    Es werden sowohl öffentliche Daten (z. B. Kataster, Zensus, Sanierungsstand, Gebäudenutzung) als auch Realdaten (z. B. Netzdaten, Gasverbrauch, Kehrbuchdaten) berücksichtigt

  • Welche Heizungen sind vom Gebäudeenergiegesetz (GEG) betroffen?

    • Verbot: Öl- und Gasheizungen, die älter als 30 Jahre sind oder vor 1991 eingebaut wurden, dürfen nicht mehr betrieben werden (Ausnahmen: Brennwert-/Niedertemperaturkessel, Kleinst-/Großanlagen, Hybridanlagen).
    • Ab 2045: Keine fossilen Brennstoffe mehr erlaubt.
    • Neue Heizungen: Müssen mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen (z. B. Wärmepumpe, Solarthermie, Biomasse, Wärmenetz)
  • Ab wann gilt die 65%-Regel für erneuerbare Energien?

    • In Neubauten: ab 2024
    • In bestehenden Gebäuden: abhängig vom Wärmenetz-Ausbau; Ohne Wärmenetz: ab 01.07.2028; In Wärmenetzgebieten ab einem Monat nach Ratsbeschluss
  • Welche Heizsysteme sind zukunftsfähig?

    • Wärmepumpen (Luft, Sole, Wasser, Hybrid)
    • Biomasse (Pelletkessel)
    • Solarthermie
    • Wärmenetzanschluss
    • Brennstoffzellen oder wasserstofffähige Heizungen
  • Wie unterscheiden sich die Heizkosten? 

    • Neubau: Wärmepumpen sind oft günstiger als Gas.
    • Altbau: Pelletheizungen oder Wärmepumpen können langfristig günstiger sein als Gas, insbesondere bei steigenden CO₂-Preisen.
    • Unsanierte Gebäude: Gas ist kurzfristig günstiger, aber langfristig unsicher durch steigende Kosten.
  • Welche Förderungen gibt es für neue Heizungen?

    • Grundförderung: 30 %
    • Klimageschwindigkeitsbonus: 20 % (bei Austausch alter fossiler Anlagen)
    • Einkommensbonus: 30 % (Haushaltseinkommen < 40.000 €)
    • Effizienzbonus: 5 % (z. B. Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel)
    • Maximalförderung: bis zu 70 % der Investitionskosten, max. 30.000 €
  • Was wird zusätzlich bei Sanierungen gefördert?

    • Energieberatung: 50 %
    • Einzelmaßnahmen (z. B. Dämmung): 15 %
    • Sanierung zum Effizienzhaus: bis zu 40 %
    • Fachplanung & Baubegleitung: 50 %
  • Wie geht es in der Verbandsgemeinde Lingenfeld weiter? 

    • 2025: Auftaktveranstaltung & Start der Bestandsanalyse
    • 2026: Ergebnispräsentation mit konkreten Szenarien und Empfehlungen

Weitere Informationen zum Thema Kommunale Wärmeplanung finden Sie auf unserer Homepage unter https://www.vg-lingenfeld.de/bauen-umwelt/kommunale-waermeplanung/


Kontakt: klimaschutz@vg-lingenfeld.de


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